Viola da Gamba
Ihren Höhepunkt erlebte die Viola da Gamba zweifelsohne in Frankreich, im Umfeld Ludwig XIV. Doch auch in Spanien, England oder Deutschland war sie ein beliebtes Instrument der Renaissance– und Barockzeit, insbesondere, wenn sie im Consort gespielt wurde.

Herkunft
Gambe (oder Viola da gamba), früher auch Kniegeige, Beingeige oder Schoßgeige genannt, ist eine Sammelbezeichnung für eine Familie historischer Streichinstrumente. Sie entstand zur selben Zeit wie die Violin-Familie. Die Bezeichnung da gamba leitet sich von der Spielhaltung ab. Die Instrumente sämtlicher Stimmlagen (Diskant, Alt, Tenor, Bass und Violine) werden im Sitzen gespielt, dabei zwischen den Oberschenkeln gehalten und auf den Waden abgestützt.
Die kleineren Instrumente können auch auf den Schoß gestellt werden; diese wurden früher vor allem von Frauen gespielt.
Tilla Seymann/ fioretto, Gambenfotos/ responsivewebsite.at


Handhabung und Spiel der Viola da Gamba
Die rechte Hand hält den Bogen im Untergriff: Daumen und Zeigefinger umfassen die Bogenstange, die übrigen Finger liegen auf den Bogenhaaren.
Gamben haben, ebenso wie Gitarren, Bünde auf dem Griffbrett. Sie besitzen sechs oder sieben Saiten, die wie bei der Gitarre in Quarten und Terzen gestimmt sind. Dadurch lädt die Gambe dazu ein, Akkorde zu spielen und das Musikwerk stimmiger zu gestalten.
Gambensaiten sind meistens aus Naturdarm, dünner und länger als die des Cellos. Das macht den Klang hell und silbrig, jedoch auch leiser.
Die Gamben entstanden wahrscheinlich im 15. Jahrhundert in Spanien. Sie haben sich bis ins 18. Jahrhundert in der Musik zahlreicher europäischer Länder behauptet, vor allem in Italien, Frankreich, England und Deutschland mit jeweils eigenen Ausprägungen. Mit dem Aufkommen von Violoncello und Kontrabass gerieten die Gamben, die bis dahin die Kammermusik bestimmt hatten, allmählich in Vergessenheit. Denn vor allem durch die historische Aufführungspraxis wurde die Viola da gamba seit Beginn des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt.
Meister der Gambe: JORDI SAVALL

Star der Gambe: HILLE PERL

Im Urteil von Zeitgenossen
„Es ist ohne Zweifel, dass, wenn man alle Instrumente darauf vergleicht, welches der Stimme am nächsten kommt, dann darf man der Gambe den ersten Preis nicht verwehren. Sie imitiert die Stimme in jedem Tonfall und jeder wesentlichen Schattierung, sei es Trauer, sei es Freude. Denn der Bogen hat einen Strich, der beinah lang genug ist, um dem Atem der Stimme gleichzukommen, so kann er deren Frohsinn imitieren, die Traurigkeit, Beweglichkeit, die Süße, die Stärke durch die Lebendigkeit, die Mattigkeit, Schnelligkeit, den Trost und Beistand.“
Marin Marsenne (Musikwissenschaftler)
Viola da Gamba – Musik-Beispiel

Marin Marsenne – Pièces a Une Viole du Premier Livre (1686)
(CC) https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6d/Marin_Marais_
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