Museum Brandhorst
München. Mit dem Museum Brandhorst erfährt das Kunstareal Schwabing einen bedeutenden Zugewinn. In Verbindung mit der Sammlung der Pinakothek der Moderne wird das facettenreiche Profil der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts eindrucksvoll erweitert.

Sammler-Ehepaar Brandhorst
Die Sammlung von Udo und Anette Brandhorst mit ihren bedeutenden Werkkomplexen ist seit Mai 2009 in dem faszinierenden, von Sauerbruch Hutton entworfenen Bau der Öffentlichkeit zugänglich. Architektur und Werke haben als prägende kulturelle Standortfaktoren eine weitreichende Ausstrahlung.
Vor der Fassadenfläche wurden 36 000 einzelne Keramikflächen vertikal angebracht. Sie sind in 23 verschiedenen Farben glasiert und teilen sich in drei Familien unterschiedlicher Farbigkeit und Tonalität auf. So entsteht der optische Eindruck, das Haus bestehe aus drei ineinander verzahnten Einzelvolumen.
Einzigartige Fassade
Die Oberfläche des Hauses verändert sich mit der Bewegung des Betrachters. Zwischen der Schrägsicht, in der sich die vertikalen Keramikstäbe zu einer Fläche zusammenziehen, und der Frontalsicht, bei der der horizontal betonte Hintergrund sichtbar und dominant wird, ergeben sich zahllose Variationen in Materialität und Struktur. Aus der Ferne gesehen vereinen sich die Farbgruppen zu einem neutralen Farbton mit jeweils anderer Helligkeit und eigenem Farbeinschlag. Aus der Nähe betrachtet löst sich jedes dieser Felder wiederum in seine unterschiedlichen Einzelfarben auf.

Vor allem aber bieten die Gemälde, Skulpturen und Installationen ästhetische Erfahrungsmöglichkeiten von ungewöhnlicher Vielfalt wie kaum eine andere Sammlung privaten Ursprungs. Udo und Anette Brandhorst interessierten sich von Anfang ihrer gemeinsamen Sammlertätigkeit an nicht nur für bildende Kunst sondern auch für Literatur. So galt ihre Aufmerksamkeit besonders der Zusammenarbeit von Malern und Dichtern. Das zeigt sich eindrucksvoll in den 112 von Pablo Picasso illustrierten Büchern in Originalausgaben – bis auf wenige Ausnahmen das gesamte Oeuvre des Künstlers auf diesem Gebiet. Zeichnungen und Collagen von Kasimir Malewitsch, Kurt Schwitters, Joan Miró und anderen ergänzen diesen Komplex.

Warhol als Dauerbrenner
Bald folgte eine stärkere Hinwendung zur zeitgenössischen Kunst. Auch Werkgruppen von Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie von internationalen Vertretern aktueller Kunst bilden einen umfassenden Schwerpunkt. Mit mehr als 60 Werken Cy Twomblys – Gemälden, Skulpturen und Zeichnungen – bietet die Sammlung Brandhorst wie keine andere einen Überblick über die künstlerische Entwicklung dieses ungewöhnlichen Künstlers. Und ist somit die bedeutendste außerhalb der USA. Auch der wegweisende amerikanische Protagonist der Pop Art, Andy Warhol, ist mit einer in Europa wohl einzigartigen Werk-Fülle aus allen Schaffensphasen vertreten. Joseph Beuys, Mario Merz, Jannis Kounellis, Sigmar Polke, Georg Baselitz, Gerhard Richter, Bruce Nauman, Damien Hirst und Jean-Michel Basquiat markieren innerhalb der Sammlung Brandhorst weitere wichtige Positionen in der Entwicklung der Moderne.
Die Sammlung Brandhorst umfasst heute über 700 Werke.
Alle Fotos: aus der offiziellen Pressemappe bzw. privat.
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