Theatiner-Kirche (St. Kajetan)
München. Die Theatinerkirche im Stil des italienischen Spätbarock gebaut ist eine katholische Ordenskirche des Theatinerordens und heißt eigentlich St. Kajetan. Mit prächtiger Außenfassade der als Kloster gebauten Kirche bildet sie ein großes Viereck zwischen der Stadtmauer, Schwabinger Gasse, Kuhgasse und Salvatorplatz, wo mit der Feldherrnhalle ein weiteres Stadtdenkmal mächtigen Raum einnimmt.
Innenausbau und Lehrgeld
Als Vorbild diente dem Architekten Agostino Barelli aus Bologna die Mutterkirche des Theatiner-Ordens Sant Andrea della Valle in Rom. Nach Streitigkeiten zwischen Barelli und dem Bauleiter Antonio Spinelli, welcher selbst ein Theatinerkirchen-Mönch und der Beichtvater der bayrischen Monarchin Henriette war, übernahm Enrico Zuccalli die Leitung von St. Kajetan und war insbesondere für die dekorative Außengestaltung verantwortlich. Als die Kirche 1675 geweiht wurde, war sie noch im Rohbauzustand. Die Fertigstellung durch Giovanni Viscardi erlebte Henriette nicht mehr.
Erst Ende des 18. Jahrhunderts bekam die Kirche ihre endgültige Fassade im Stile des Rokokos nach Entwürfen von Francois de Cuvilies, dessen Sohn das Werk an St. Kajetan vollendete.

Die Theatiner erwiesen sich als sehr gute Lehrmeister und fromme Gottesmänner. Ende des 18. Jahrhunderts wendete sich das Blatt, denn ein Verfall der Sitten nahm überhand. Das Kloster wurde geschlossen und in das Kajetan – Gebäude zogen Ministerien für Justiz, Finanzen und kirchliche Belange ein; bis Mitte des 19. Jahrhunderts war die Kirche der Regierungsstandort. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt. Das Kloster war, bis auf den Westflügel, stark zerstört. 1955 war der Wiederaufbau beendet und die Dominikaner betreuen seither die Theatinerkirche.
Hochaltar und Orgeln
Der Hochaltar in St. Kajetan ist beeindruckend. Ein großes Gemälde ziert den mittleren Teil des Altars. Der flämische Maler Gasper de Crayer malte das Bild, welches eine Madonna darstellt. Da das Originalbild etwas größer war, wurde ein Stoffbehang angebracht, um die Lücke zu füllen. Auf den Querschiffen in der Theatinerkirche sind weitere Gemälde zu sehen, die alle von bekannten Kirchenmalern stammen. Ebenfalls sehenswert sind die vielen Nischenfiguren und die Statuen. In der Kirche gibt es sehr viele Details, wie die drei Orgeln, zu entdecken. Es gibt eine Hauptorgel, die von Ludwig Eisenbarth 1960 gebaut wurde; sie steht im Chorraum hinter dem Hochaltar. Die Seitenorgel stammt aus 1950 und befindet sich in der Loge gegenüber der Kanzel. Seit 2018 gibt es noch eine kleine transportable Truhenorgel.
Der Eintritt zur Kirche ist außerhalb der vier täglichen Gottesdienste frei.
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